4/17/2013

MEIN WEG.

Hype. Druck. Verantwortung. Alles Synonyme für mein jetziges Leben. Ich komme nach Hause, esse, trinke, lerne, schlafe. Doch für eine Sache muss manchmal Platz sein: mein Weg. Ich zieh die Snapback auf den Kopf und setze mir meine Headphones auf den drauf, immer in der gleichen Reihenfolge. Mama kurz abgenickt, Papa kurz abgewinkt. Hundeleine gegriffen, passt. Ich gehe aus dem Gartentor und ab jetzt stell ich die Welt für 20 Minuten auf lautlos und die Musik für 20 Minuten auf volle Lautstärke. Ich gehe und sage mir jedes mal: "Lauf. Lauf einfach los, irgendwo hin, egal wo, du wirst schon ankommen.", aber im Endeffekt laufe ich immer den selben Weg, immer. Ein anderer Weg passt einfach nicht, es muss dieser eine sein. Ich stelle das Handy auf lautlos, denn ich brauche nur die Musik, sonst nichts. Ich laufe weiter. Mein Hund rennt von rechts nach links und umgekehrt. Schnüffelt hier, schnüffelt da. Melancholie liegt in der Luft, jedoch eine angenehme Melancholie. Eine Melancholie die ich beibehalten möchte, für den Rest des Weges, meines Weges. Ich denke nach. Manchmal wäre ich auch gerne ein Hund, denke ich mir. Man braucht nur Luft und Liebe, vielleicht auch was zu essen, aber darum geht es mir in diesem Moment nicht und sind Luft und Liebe nicht genau die zwei Synonyme die jeder gerne auf sein Leben schreiben würde? Ja sie sind es, denk ich mir und laufe weiter. Dann denk ich über Liebe nach. Gucke rechts, gucke links, aber deine Silhouette erscheint nicht, da ist niemand, noch nicht, denke ich mir. Aber wenn da eine wäre, wäre es die Schönste, denke ich mir. Ich laufe weiter. Die Musik in meinen Ohren hallt in den Wald, so hört es sich jedenfalls an und ich möchte sie mit jedem teilen. Ich möchte sie mit dir teilen. Aber deine Silhouette erscheint nicht, ich weiß nicht einmal wie sie aussieht, aber ich denke mir, wenn da eine wäre, dann wäre es die Schönste. Ich erblicke schon von weitem das Gartentor, ab jetzt setzt die Übergangsphase von Realisierung das mein Weg gleich vorbei ist, auf Vorbereitung was jetzt wieder auf mich zukommt. Ich öffne es und ab hier endet mein Weg. Papa kurz zugewinkt, Mama kurz zugenickt. Hundeleine zurückgelegt. Headphones vom Kopf abgenommen. Snapback abgesetzt. Ich schalte das Handy wieder auf normal. Gleich kommen die ersten SMS, ich weiß es, ich spüre es. "Schreiben wir morgen einen Test.", "Hast du schon für Mathe gelernt.", "Weißt du was wir für Hausaufgaben haben?" und "Haben wir am Wochenende ein Spiel?". So werden sie ungefähr aussehen, aber das ist normal, das kenne ich. Meine Mutter kommt rein. "Du musst noch das." - "Du musst noch dies." und ich erinnere mich an die Synoyme die auf mein Leben passen. Hype. Druck. Verantwortung.

Same shit, different day, aber manchmal muss für meinen Weg platz sein.

und eins wird mir oft klar: nimm nicht alle dinge zu ernst, sonst machst du dich selbst kaputt.



DANKE.